Tag der Klimagerechtigkeit
Am Donnerstag, 30. Juli ging es auf dem Platz der Verbände am kleinen Domplatz im Rahmen des Liborifestes 2015 um das Thema „Klimagerechtigkeit“. Die Projekte Faire Gemeinde, Ökumenischer Pilgerweg der Klimagerechtigkeit und das Klimaschutzprojekt an Schulen in Trägerschaft des Erzbistums bildeten einen Dreiklang zu diesem Thema.
Was können wir selbst in unserem Alltag tun, welches sind unsere Verantwortlichkeiten beim Thema Klimawandel, wie wirkt sich dieser gerade auch auf Gesellschaften und Staaten aus, die unter schwierigen Bedingungen wirtschaften müssen bzw. an großer Armut leiden, welche Ideen können wir eigenverantwortlich umsetzen, um die Verhältnisse zu verbessern?
Die drei Projekte wirken in diesem Sinne in unterschiedlichen Bereichen. Die Faire Gemeindezeichnet verschiedenste Gruppierungen wie Gemeinden, Kitas, Schulen, Abteien oder Verbände aus, die sich durch konkretes Handeln und entsprechende Öffentlichkeitsarbeit besonders für internationale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit engagieren. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Kriterien der Fairen Gemeinde führt dazu, dass mindestens 2 Verbesserungsprojekte aus den 4 Wahlbereichen Lebensmittel, Materialbeschaffung, Energie & Mobilität sowie Finanzen umgesetzt werden sollen. Dies schließt nicht nur Themen des weltweiten (fairen) Handels ein, sondern auch Aspekte, die Klima und Umwelt betreffen. Eine solche „Verbesserung“ kann in Form von Umstellung auf Ökostrom, der Installation einer Solaranlage, dem Einführen eines vegetarischen Mittagessens in der Kantine oder auch durch das Beschaffen ökologisch verträglicher Putzmittel und Büromaterialien geschehen. Kritischer Konsum und Klimaverantwortlichkeit hängen hier eng zusammen und sind Teil der Bewerbung für die Auszeichnung als Faire Einrichtung.
Darüber hinaus gehören zu den Bewerbungskriterien die generelle Einführung von fair gehandelten Kaffee oder Kakao als beispielhaftes Produkt, mindestens eine öffentlichkeitswirksame Aktion zum Thema Nachhaltigkeit und/oder internationale Gerechtigkeit und das mediale Berichten über die Aktivitäten, um einen Multiplikatoreneffekt zu haben.
Gerade ist das Projekt in die Verlängerung gestartet: es läuft noch bis Ende 2016 – Bewerbungen sind herzlich willkommen!
Ab dem 13. September startet in Flensburg der Ökumenische Pilgerweg zur Klimagerechtigkeit mit dem Ziel Paris, wo im November der nächste Klimagipfel der Vereinten Nationen stattfinden wird. Auf dem Weg machen die Pilger Halt an sogenannten Schmerzpunkten, die zur Klimaerwärmung beitragen, wie zum Beispiel Braunkohlereviere oder alte Kohlekraftwerke. Aber auch Hoffnungspunkte werden angesteuert. Der Besuch der Klimakommune Saerbeck im Münsterland ist ein solches Beispiel. Es geht um ein Innehalten und Reflektieren der eigenen Position auch mit Hilfe spiritueller Impulse, die beim Pilgern üblich sind.
„Auf absehbare Zeit werden Menschen in den allermeisten Fällen umso stärker von den Folgen des Klimawandels betroffen bleiben, je ärmer und schwächer sie sind. Bestehende soziale Ungleichheiten werden durch den Klimawandel zusätzlich verschärft. Es ist nicht mehr zu bestreiten, dass die Menschenrechte jetziger und künftiger Generationen durch den Klimawandel bedroht und verletzt werden. Unbestreitbar ist zudem, dass der Klimawandel die Lebensräume von Tieren und Pflanzen beschädigt. Der Klimawandel muss als Ausdruck einer Ungerechtigkeit verstanden werden, die alle Bereiche des Lebens auf der Erde beeinträchtigt und zu zerstören in der Lage ist.“ (Eva-Maria Reinwald; Fachstelle Klimagerechtigkeit, Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der Ev. Kirche von Westfalen www.moewe-westfalen.de )
Beim Klimaschutzprojekt an Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn handelt es sich um ein Partizipations-Projekt. Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer organisieren mit ihren eigenen Ideen, Bedürfnissen und Möglichkeiten Aktionen und Projekte rund um das Thema Klimawandel und Klimaschutz in ihrer unmittelbaren Schulwirklichkeit. Themenfelder ergeben sich in den Bereichen Mobilität, Umgang mit Ressourcen, Kritischer Konsum und Fairer Handel, politischer Auseinandersetzung und Gremienarbeit. Unterstützt und begleitet wird dieses Projekt von der Katholischen Landjugendbewegung Diözesanverband Paderborn (KLJB).
Stellvertretend für den Dreiklang an Möglichkeiten haben an diesem Tag Magdalena Birkle, Gesche Hausin, Ulrich Klauke und Manfred Jäger den Akkord personell vervollständigt (von links nach rechts).